Solawi Hofele – FAQs

(hofele [Adj.] – allgäuerisch: bedächtig, langsam, mit Achtsamkeit)

Bei der solidarischen Landwirtschaft finanzieren viele Menschen gemeinsam den Betrieb, der Gemüse anbaut. Wir als Gärtnerinnen berechnen ein Jahresbudget, dessen Kosten dann von allen Menschen, die den Gemüseanbau fördern und die Ernte bekommen, gemeinsam getragen wird.

Die Solawi Hofele ist in Greggenhofen (Gemeinde Rettenberg). Hier wird das Gemüse angebaut und ist auch der Abholort. Sarah Jäger ist die Inhaberin und Mitgründerin der solidarischen Landwirtschaft.
Angefangen hat es mit einem Selbstversorgerprojekt nach Permakulturprinzipien – nun ist es eine Solidarische Landwirtschaft, die über 80 Haushalte mit Gemüse versorgt. Das Projekt soll nicht nur mit gutem, gesundem, lebendigem Gemüse versorgen, sondern auch Menschen verbinden und ein Keim sein dafür, dass ein schönes Miteinander wachsen kann. Kontakt: solawi_greggenhofen@posteo.de

Wir bewirtschaften unser Land bio!logisch, mit leichten Geräten möglichst ohne Verbrennungsmotor, verwenden samenfestes Saatgut, keine Hybride, halten die Erde bedeckt und bauen in Mischkultur an. Aufbau und Pflege eines gesunden und belebten Bodens ist ein Hauptaugenmerk.

Die wöchentliche Ernte wird komplett an die UnterstützerInnen, den festen Personenkreis an Menschen, verteilt. Wir planen je nach Saison 2-4kg Gemüse pro Woche je Anteil zu ernten. Ein Anteil soll den Wochenbedarf an Gemüse für 2-3 erwachsene Personen decken.

Aktuell werden ca. 60 verschiedene Kulturen angebaut. Von Blattgemüse (Salate, Mangold), über Wurzelgemüse (Rote Bete, Kartoffeln), Fruchtgemüse (Tomaten, Zucchini), hin zu Hülsenfrüchten (Bohnen, Erbsen) und Kohlsorten. Sodass immer ungefähr 5 verschiedene Gemüsearten in der Kiste landen.

Geerntet und abgeholt wird wöchentlich am Mittwochnachmittag. Abholung ist immer ab 14 Uhr.
Die Zielsetzung ist es (fast) das ganze Jahr hindurch Gemüse zu haben. Durch Verfrühung im Frühjahr und Lagerhaltung sowie Experimente im Anbau von Wintergemüse/ Überwinterungskulturen. Aktuell ist dieses Ziel noch nicht erreicht und es gibt noch ein Pause von ca. Januar bis April. Im ersten Jahr war die letzte Verteilung beispielsweise am 27. Januar und dann wieder ab Mitte April.

In das Budget fließen alle Kosten, die übers Jahr für die Produktion anfallen. Das sind Lohnkosten, Produktionsmittel, Flächenpacht, Investitionskosten, Versicherung, Beratungsleistungen etc.pp So ergibt sich aktuell ein monatlicher Richtwert von 125€ pro Anteil bei 12 monatlichen Raten.

Dass Solawi teurer ist als Supermarktpreise hat mehrere Gründe. Wenn man so vergleicht, dann vergleicht man klein strukturierten Anbau in Mischkultur und von Hand mit großflächiger, industrialisierter, Landwirtschaft. Schon deshalb können wir da preislich nicht mithalten. Zudem bilden wir die reellen Kosten ab, was anderswo nicht der Fall ist.
– Wir bekommen keine Subventionen (Geld das sonst auch der Steuerzahler zahlt)
– Wir möchten faire Löhne von denen wir leben können
– Wir leisten einen positiven Beitrag zu Umwelt und Klimaschutz, statt für Bodenerosion, Nitratvergiftung des Grundwassers und Tierleid verantwortlich zu sein. Auch hier verstecken sich Folgekosten in der industrialisierten Landwirtschaft, die nicht im Preis enthalten sind.
Unsere Bitte: Vergleicht nichts unvergleichbares. Messt den Preis nicht an üblichen Lebensmittelpreisen. Diese sind nicht real und niemals in einer Landwirtschaft zu erreichen, die tatsächlich wünschenswert ist.
Betrachtet das Gesamtprojekt:
– Die Nahversorgung mit gesundem Gemüse.
– Den Beitrag zu Klimaschutz und Vielfalt.
– Die Forschungsarbeit für eine zukunftsfähige Landwirtschaft.
– Die Vision des guten Lebens.
– Die Verwirklichung eines Gemeinschaftsprojektes.
Und entscheidet dann, wie viel euch das Wert ist.

Nun ist es uns wichtig, dass alle ohne Einschränkung mitmachen können. Dies ist eine Form der Solidarität, die wir leben möchten. Deshalb müssen nicht alle die Summe des Richtwerts bezahlen, sondern können auch mehr oder weniger bieten. Wichtig ist nur, dass die Summe aus allen Geboten an unser errechnetes Budget heranreicht. Die Bieterrunde findet einmal jährlich im Herbst statt. Ein Einstieg nach der Bieterrunde ist möglich, wenn noch Anteile verfügbar sind Dann jedoch muss mindestens der Richtwert bezahlt werden, damit wir nicht in Summe unter unseren Durchschnittsbetrag fallen.

Man kann uns auch gerne tatkräftig unterstützen, indem man mit uns im Beet steht oder auch andere kleine Aufgaben übernimmt. Mitarbeitsstunden sind gerne gesehen und kein muss. Wir bemühen uns um ein gutes System, das diese Hilfe auch gut leistbar macht. Beispielsweise Helfertage an Samstagen oder Stunden am Abend nach der üblichen Bürozeit. Wir freuen uns über viele helfende Hände und können bisher sagen, dass diese Tage des Werkelns und gemeinsamen Arbeitens immer sehr schön waren.

Ja, warum? Weil es Sinn macht und wir spüren, dass etwas großes Gemeinsames entstehen wird!
Weil wir etwas TUN wollen und unsere Zukunft aktiv gestalten möchten – Räume schaffen, die
lebenswert sind.

DENN: WIR ERNTEN, WAS WIR SÄEN…